Dr. Huberto Gallego, ein sozial sehr engagierter Arzt, gründete im Jahr 1989 in dem vom kolumbianischen Drogenkartell beherrschtem Gebiet um Medellin in der Provinz Antiquia (Gemeinde La Ceja del Tambo) ein Straßenkinderprojekt, um Kinder und Jugendliche von den Gefahren der Drogen und der Kriminalität fernzuhalten und ihnen eine Perspektive für eine gute Zukunft aufzuzeigen.
Das Projekt hat nach kurzer Zeit die Anerkennung als staatliche Stiftung „Fundacion El Mana“ erhalten und wurde sogar im regionalen Fernsehen als Musterbeispiel vorgestellt. Die Stiftung hat die Unterstützung des ICBF (kolumbianisches Institut für Familienfürsorge), das die Leitlinien der Versorgung für Kinder vorgibt. Im Jahresverlauf werden rund 350 Kinder betreut. In den Familien kommt es vor dem Hintergrund großer Armut in einer risikoreichen Umgebung zu Gewalt, Drogenkonsum und Alkoholmissbrauch. Deshalb werden bei der Sozialarbeit auch die Familien mit einbezogen, denn die Probleme können nur dort gelöst werden. Besorgniserregend ist auch die große Zahl von sexuellen Missbräuchen von Minderjährigen.
Die Stiftung hat ein Gebäude mit zwei Etagen, in dem es sechs Büros, fünf (Klassen-)Zimmer, ein Oratorium, ein kleines Auditorium und einen Multifunktionssaal gibt. Im Außenbereich können die Kinder einen kleinen Fußballplatz, mehrere Grünflächen und einen Gemüsegarten zum Spielen und Lernen nutzen. Die Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren bleiben vier Stunden am Tag in der Einrichtung und werden dort auch verpflegt. Während dieser Zeit haben sie die Möglichkeit verschiedene Angebote zu nutzen. Neben der Hausaufgabenbetreuung werden u. a. Musik-, Tanz-, Mal-, Sport- und Umwelt-Workshops angeboten. Wichtig ist auch die psychosoziale Betreuung der Kinder. Während der Ferienzeit finden Freizeitaktivitäten wie Ausflüge und Wanderungen statt.
Derzeit (September 2016) hat sich der Drogenkonsum bei Kindern und Jugendlichen alarmierend erhöht. Deshalb ist es notwendig, Maßnahmen oder die Entwicklung von Projekten zu implementieren, die mehr Kinder und Jugendliche erreichen und sie von der Straße fernhalten.
Viele unserer ehemaligen Kinder haben inzwischen ein Universitätsstudium oder eine technische Ausbildung absolviert. Andere sind bereits Eltern und stehen jetzt im Erwerbsleben. Als Vorbereitung darauf werden älteren Kindern mehrere Berufsvorbereitungs-Workshops gemäß ihren Vorlieben angeboten.
Die Unterstützung durch unseren Verein (jährlich ca. 12.000,– €) wird für die Betreuung von Kindern in den verschiedenen Angeboten verwendet, für das Essen und die Bezahlung von professionellen Psychologen und Sozialarbeitern.
Im nächsten Jahr möchte die Stiftung mehr Kinder aufnehmen.
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